Miss Behaviour – Heart Of Midwinter (re-issue) (CD)
neue & eingeschweißte Jewel-Case CD
VÖ-Datum & Erstvand: 17.02.2023
Label: Pride & Joy Music
Der Werdegang der Schweden MISS BEHAVIOUR begann 2006 mit ihrem Debutalbum "Heart Of Midwinter". In geringer Stückzahl wurde das Werk seinerzeit bei einem kleinen Indie-Label veröffentlicht. Nach drei starken Folgealben Grund genug das fast vergessene (und rare) Debut nun nochmal der breiten Masse zu präsentieren. Die Wiederveröffentlichung präsentiert die Band in einer Findungsphase: der deutlich präsente AOR-Sound (der EUROPE-artige Opener "Shine", oder das mit fetten backing vocals unterlegte "Precious Time") wird hier und da durch leichte Metal- und Melodic Rock-Einflüsse aufgepeppt. Fans von LAST AUTUMN'S DREAM oder LEVERAGE können bei diesem starken Erstling bedenkenlos zugreifen. Limitiert auf 500 CD's und mit neuem Booklet.
1. The Shine, 2. Precious Time, 3. Dreams Are Cursed, 4. Midwinter Sleeps, 5. Circles, 6. Make It Your Own Way, 7. Runaway Man, 8. One Heart In Divide, 9. New Horizon
Aus einer schwedischen Stadt namens Norrköping stammend, gründeten einige junge Musiker, die sich für Hardrock, Heavy Metal, AOR und melodischen Rock begeisterten, 2003 eine Band. Miss Behaviour war geboren und dieses Debüt konnte bereits 2006 seine Spuren in der Szene hinterlassen.
Erik Heikne (g), Henrik Sproge (keys), Mattias Wetterhall (v), Sebastian Gustavsson (b) und Hampus Landin (d) bildeten das Line-Up. "Henrik und ich kannten uns, seit wir etwa sieben Jahre alt waren. Wir entdeckten Bands wie Helloween in einem sehr jungen Alter und hatten später einen sehr unterstützenden Lehrer, der wahrscheinlich selbst Musiker war. Er erkannte, dass wir uns sehr auf die Bands konzentrierten, die wir mochten, und ermutigte uns, selbst eine Band zu gründen. Bald darauf hatten wir einen ersten Auftritt. Und, um es kurz zu machen, Henrik und ich begannen in Kalmar zu studieren. Wir studierten Musikmanagement, fanden aber bald heraus, dass das, was uns über die Musikindustrie beigebracht wurde, mehr oder weniger veraltet war, da Napster und Co. immer stärker wurden und ein radikaler Wandel in der Vermarktung und Veröffentlichung von Musik bevorstand." Da sie außer dem Schreiben von Musik nicht viel zu tun hatten, gründeten Heike und Sproge, die sich damals eine Wohnung teilten und in verschiedenen Power-Metal-Bands gespielt hatten, bevor sie Bands wie Magnum oder den Klassiker Yngwie Malmsteen entdeckten, schließlich eine Band. Miss Behaviour war geboren. "Wir hatten damals weder das Geld noch das Wissen, aber wir wollten etwas in der Art machen, wie es Nestor heute macht", erklärt Heike. Mehr oder weniger machte das zu der Zeit niemand.
"Hampus, unser Schlagzeuger, stand nicht wirklich auf diese Art von Musik, sondern eher auf Slayer und Pantera, aber er war der Schlagzeuger und hat die Songs aufgenommen und das war's. Aber er ist immer noch einer meiner besten Freunde und er und ich spielen immer noch in verschiedenen Bands. Der Bassist war eine Art einmaliger Auftritt. Er spielt immer noch, aber weit weg von dem, was wir damals gemacht haben. Ich glaube, er arbeitet heute in einer Bibliothek. Und der Sänger Mattias, wie er damals hieß, hat seinen Namen geändert", erinnert sich Heikne. "Ich spreche immer noch ab und zu mit ihm. Bis heute bin ich ziemlich traurig, dass er aus seinem Talent nicht viel gemacht hat. Das ganze Album hat ein großartiges Gefühl, obwohl die gesamte Performance weit von dem entfernt ist, was wir auf unseren späteren Alben gemacht haben, aber Mattias hatte diese kraftvolle Stimme, derer er sich nicht voll bewusst war", so Heikne. Leider ist "Heart Of Midwinter" eine der wenigen Veröffentlichungen, auf denen Wetterhall bisher gesungen hat. Sebastian Roos, der aktuelle Sänger von Miss Behaviour, sang auf dem Debüt die Backing Vocals und so schließt sich der Kreis zur Band.
Das Debüt erschien 2006 bei einem kleinen Label namens Sunset Fox Records. "Wir waren so glücklich, dass wir unsere Musik verbreiten konnten", erinnert sich Heikne. Auch die frühen Crashdïet könnten einen Einfluss auf die Band gehabt haben. Auch der Name der Band hat mit der damaligen Vorliebe für Sleaze-Rock zu tun, denn Sleaze-Bands und -Musiker fallen oft ein wenig aus dem Rahmen und leben jedes Klischee des Rock aus, wobei sie sich vielleicht auch mal daneben benehmen. "Die Musik auf unserem Debüt war auch kein reiner AOR", gibt Heike zu. Die Jungs wussten noch nicht, was genau AOR - Adult Oriented Rock - eigentlich ist.
Der Eröffnungstrack "The Shine", der eine Art Erkennungsmelodie für das Album ist, sticht sicherlich heraus. "Dieser Track ist ein großartiges Beispiel für den feinen Sinn für Melodie in Henriks Songwriting", erinnert sich der Gitarrist. Das Artwork spiegelt die Suche nach einem ganz eigenen Sound wider, denn die Songs sind eine Mischung aus Metal, AOR und Melodic Rock. Daher ist auch das Artwork nicht im typischen AOR-Stil gehalten.
Nach drei Alben ("Last Woman Standing" im Jahr 2011, "Double Agent" im Jahr 2014 und "Ghost Play" im Jahr 2016) und u.a. einer großen UK-Tour und mehreren Festivalauftritten in Schweden oder Deutschland haben Miss Behaviour ihre Glanzzeit um 2011 und 2012 herum gehabt und der Szene ihren Stempel aufgedrückt. Da die Preise auf eBay und Co. für die wenigen verbliebenen Exemplare von "Heart Of Midwinter" in die Höhe schießen, ist es natürlich an der Zeit, dem Album ein ordentliches Rerelease mit neuem Booklet zu spendieren. "Ich denke, es wäre unfair gegenüber den Fans, die ständig danach gefragt haben, da es nicht einmal auf Streaming-Plattformen verfügbar war, es nicht wieder zu veröffentlichen. Und Birgitt Schwanke und Pride & Joy Music sind verlässliche Partner."
Da Erik Heikne und Henrik Sproge derzeit an neuen Songs schreiben, könnte es bald neue Musik in der Pipeline geben. Miss Behaviour ist immer noch lebendig und aktiv...
Linernotes von Martin Stark